Filmzitate
"Du warst einer von über 1200 Menschen, die in diesem Land keinen anderen Ausweg mehr sehen – jedes Jahr." Annina
"Es kommt mir vor, als müsste ich immer nur kämpfen. Gegen mich. Für mich. Es gibt Momente, in denen ich mich so elend fühle, dass ich am liebsten alles hinwerfen möchte." Marius
"Die Fragen, die Sie stellen, lassen sich nicht so ohne Weiteres beantworten." Heinz Böker, Psychiater
Synopsis
Während Annina Furrer mit ihren Kindern am See die Möwen füttert nimmt sich ihr geliebter Adoptivbruder Marius das Leben. Der tiefe Schock und die traumatischen Erinnerungen an damals, als sich Jahre zuvor schon ihre jüngere Schwester das Leben genommen hatte, bringen sie an ihre Grenzen.
«Dem Himmel zu nah» erzählt die Geschichte einer lebensbejahenden Frau, welche ihrer Ohnmacht in diesem tragischen Familienschicksal einen Film entgegen stellt. Mit der Kamera begibt sich die Autorin auf Spurensuche durch ihre bewegte Familiengeschichte. Was hat ihren Bruder und Jahre zuvor ihre Schwester dazu getrieben, sich das Leben zu nehmen? Auf den ersten Blick waren beiden gut eingebettet in eine glückliche Familie mit fürsorglichen Eltern. Es fehlte weder an Geld noch an Verständnis oder Liebe. Doch ab wann rieselte der Sand ins scheinbar intakte Familiengetriebe? Inwiefern waren ihre Geschwister anders als sie selber? Weniger stark? Sensibler? Unsicherer? Warum konnte sie ihre Geschwister nicht „retten“? Und wie weit kann es Angehörigen überhaupt gelingen, ihre Liebsten in schweren Zeiten zu unterstützen, ihnen beizustehen, zu helfen?
Die Autorin findet keine einfachen Antworten, viel mehr Vermutungen, Erinnerungen und eine Palette von Möglichkeiten. Dabei kommen auch Marius’ Lebenspartnerin, Familienangehörige, ein Psychiater, ein Bestatter sowie Marius und Bethli selber zu Wort: in berührenden Tonbandaufnahmen, Briefen und Zeichnungen.
Ruhig und sensibel wirft «Dem Himmel zu nah» existenzielle Fragen auf – und stellt dem Tod das Leben und die Liebe entgegen.